Landesgartenschau Bad Nauheim 2010

Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung (LP 1-8)

Bauherr:Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 GmbH
Fertigstellung:2010

Leitidee
Die beiden Parkanlagen werden aus ihren unterschiedlichen, historisch bedingten, Potentialen entwickelt und in ein antagonistisches Verhältnis zueinander gesetzt. Die jeweiligen Stärken, auf der einen Seite die historische Substanz, auf der anderen Seite die geschichtlichen Fragmente, werden inszeniert. Es entstehen ein gartenkulturell geprägter Kurpark mit modernen Anreicherungen und ein zeitgenössischer Goldsteinpark mit historischen Spuren. Die gestalterischen Eingriffe entlang der Sichtachsen verbinden die beiden Parkanlagen und schaffen gleichzeitig die Anbindung an die anliegenden Landschaftsräume.

Gartenschau
Als zentrale Bereiche der Landesgartenschau werden die Blütenwirbel, Blumentreppen und Blütenspuren entlang der Sichtachsen im Kur- und Goldsteinpark ausgebildet. Während im Kurpark eher die ruhigeren Schauflächen liegen, bietet der Goldsteinpark Raum für weitere, auch aktive Gartenschauthemen. Als geheimnisvolle Orte entstehen im Wald Flächen, die mit den Themen Wald und Kurpark assoziieren. Für die Nachnutzung werden die Schauflächen weitgehend zurückgebaut und hinterlassen ihre Spuren in der Modellierung der Landschaft.

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Kurpark
Für die Gestaltung des Kurparks wird die Kulisse der historischen Parkanlage als Hintergrund der neuen, gartenkünstlerischen Eingriffe genutzt. Als neue Gestaltungsschicht erhält er moderne Variationen klassischer Gartenkunst-Themen wie z.B. Rasenparterres und Heckenkabinette.

Rasenparterre & Wasserkaskaden
Die Rasenparterres bespielen die Sichtachse vom Kurhaus, über den Brunnen, bis zum Sprudelhof. Am Kurhaus werden als Auftakt die bestehenden Terrassen mit kaskadenartigen Wasserspielen aufgewertet. Eine geringfügige Relieffierung des Hanges setzt die Terrassen nach unten fort und fügt eine neue, formal freie, Form in den Park ein. Die Terrassierung nimmt dabei Bezug auf die klassischen Themen der Kaskaden und Parterres.

Seerosengarten
Der Bereich des Kleinen Teiches wird vergrößert und neu gefasst. Er vermittelt mit den Seerosenpflanzungen den Übergang zwischen Park und Gewässer.

Farngarten
Der Besucher soll sich im exotischen Farngarten auf Stegen durch einen Dschungel großblättriger Farne und anderen Schattengewächsen in eine andere Welt begeben.>

Goldsteinpark
Der Goldsteinpark wird im Spannungsfeld zwischen dichten Waldflächen und offenen Wiesenflächen entwickelt. Eine klare, moderne Formensprache dokumentiert die Neuanlage mit den Ansprüchen der kommenden Nutzer. Die Spuren der früheren Parkanlage werden aufgenommen und dokumentieren als historische Schicht die Geschichte des Ortes. Der bestehende Wald wird modifiziert und bildet die räumliche Fortsetzung der neuen Siedlung. Zwei Raumachsen, die große Wiese und die Sichtachse, gliedern die Parkanlage.

Wald & „Geheimnisvolle Orte“
Beim Flanieren durch den dichten Waldpark stößt der Besucher auf die geheimnisvollen Orte. Diese thematisieren z.B. mit dem Blätterdach die umgebende Landschaft oder nehmen mit dem Dampfbad Bezug auf den Kurbetrieb.

Wiesen & Spuren
Die große, offene Wiesenfläche steht im Kontrast zum dichten Wald. Sie wird geprägt von den wiederaufgespürten, historischen Wegen der früheren Parkanlage. Diese werden für die Gartenschau mit Pflanzflächen in Szene gesetzt, um dann in der Nachnutzung, je nach Intensität der Benutzung, wieder Geschichte zu werden.

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